Greenlights oder die Kunst, bergab zu rennen – Matthew McConaughey

 


Am Anfang dieser Autobiografie dachte ich, der Schauspieler predige zu viel. Besonders im Vorwort erinnerte das Buch eher an eines dieser Selbsthilfebücher von irgendwelchen Gurus. Ich war nicht angetan. Ich wollte über das Leben des Mannes lesen, keine Kalendersprüche.
Zum Glück legte er dann ein paar Seiten weiter mit Geschichten aus seiner Kindheit los. Seine Eltern, besonders der Vater, haben McConaughey stark geprägt. Der wichtigste Ratschlag, den der Vater seinem Sohn fürs Leben mitgab, war „Mach es nicht mit dem halben Arsch“. Das hat Matthew beherzigt. Wann immer er ein Projekt begann, war er voll dabei, hat sich ganz und gar darauf eingelassen.
Er schreibt über den Beginn der Schauspielkarriere, über den Film, der ihm den Oscar in der Kategorie Bester Schauspieler einbrachte, über Höhen und Tiefen, Reisen nach Peru und Mali, seine große Liebe Camila, seine Kinder, und immer wieder über Spiritualität.

Wenn jemand seine Autobiografie schreibt, muss man immer bedenken, dass sich der oder die Schreibende im besten Licht darstellen will. Schlechte Entscheidungen und Fehler kommen möglicherwiese gar nicht zur Sprache, und wenn doch, dann in abgeschwächter Version. Sicher hat auch Matthew McConaughey mal Mist gebaut, nur erwähnt er ihn nicht. Alles war stets voller Sonne und grüner Ampeln (daher der Titel). Das lässt das Buch mit Vorsicht genießen. Dennoch ist es leicht geschrieben, stellenweise ironisch und witzig. Der Schauspieler kommt als bodenständiger ganzer Kerl rüber, und das ist wohl auch das Bild, das er von sich vermitteln wollte – cool, gesetzt, nicht auf Rummel aus.

Das Buch hat ca. 300 Seiten. Auf einigen sind Fotos von Tagebucheinträgen, Notizen, Gedichten. Es enthält Fotos von McConaugheys Reisen und der Familie.
Ich gestehe, dass ich die Tagebucheinträge etc. nicht gelesen habe, obwohl sie natürlich noch einen tieferen Einblick in die Person Matthew McConaughey vermitteln sollen. Mir hat der reine Text genügt, um mir ein Bild zu machen. Für einige Leser dürften aber genau diese tieferen Einblicke besonders wertvoll sein.

 

Der Beitrag erschien zunächst in meinem Telegram-Kanal Eulenalltag.